(Photos: www.ArnoArgos.com)
Arno Argos Raunig betrat die Bühne leuchtend rot gewandet, Sekt trinkend mit dem Couplet „Ich lad mir gerne Gäste ein“. Als Prinz Orlowsky vertrat er die Ansicht, er, Orlowsky, müsse trinken, nicht wir, das Publikum. Es wäre sich auch nicht ausgegangen, mengenmäßig, für die vielen Leute im Saal.
Als Bewährter Rezitator bei Raunig-Konzerten führte Theo Hawlitschka durch den mit 13 Künstlern besetzten Abend; und schilderte kurz und prägnant deren Werdegang Aries Caces, Pianist, stammt aus Manila, unterrichtet an der Anton-Bruckner-Universität Linz. Sein Spiel ist variantenreich und einfühlsam. Gelegentlich assistierte er den Sängern/Sängerinnen gut hörbar als Souffleur und gab seine Meinung über das Vorgetragene mimisch und verbal zum Besten. Das fand das Publikum recht amüsant.
Herbert Lippert, Staatsopernsänger, Maler und Buchautor, liebt auch die sogenannte „Leichte Muse“. Er schmetterte mit viriler Agilität „Freunde, das Leben ist lebenswert“ von Franz Lehar ins Publikum.
Anna Manske, Mezzosopran, im reizenden „kleinen Schwarzen“, konnte glaubhaft berichten „.Heut‘ lad ich mir die Liebe ein“, von Nico Dostal.
Peter Widholz, Tenor, Präsident der Johann-Strauß-Gesellschaft, sang mit Überzeugung und kräftigem Tenor „Schön ist die Welt“.
Yuko Mitani, Sopran, sang „Toujour l‘amour“ aus der Operette „Ball von Savoy“ von Paul Abraham mit verführerischem Timbre.
Andrea Martin, Bariton, trug aus einer seiner Lieblingsrollen, dem „Dulcamara“aus „L‘elisir d‘amore“ von Gaetano Donizetti, vor. Als selbstverliebter und betrügerischer Quaksalber war er ganz einfach brillant.
Ute Ziemermit dem Schwipslied von Johann Strauß aus „Nacht in Venedig“, das ihrem wohltönenden Sopran sehr liegt, sang, um Haltung bemüht „ …mir ist heut‘ so eigen zumute….“. Ute Ziemer war Schülerin von Ruthilde Boesch, so wie Edita Gruberova.
Arno Argos Raunig, der Sopranist, begeisterte sein Publikum mit der Arie aus „ORFEO ED EURIDICE“ „Deh placatevi con me“ von Christoph Willibald Gluck. Das Publikum durfte Furien spielen und “NO!” rufen. Eine verantwortungsvolle Aufgabe war das schon.
Daniel Gutmann, als Bassbariton ein vielseitiger Sänger und Musiker, der Sportwissenschaften studierte. Jung und schlank, ein mitgebrachtes Ferkel am Arm, sang er “Ja, das Schreiben und das Lesen ….“ aus dem “Zigeunerbaron” von Johann Strauß. Das Ferkel war aus Plüsch und der Applaus mächtig!
Anna Manske, mit beweglichem Mezzo, musste sich die Frage stellen: “Kann denn Liebe Sünde sein???“ Von Oskar Brühne, Filmkomponist.
Daniel Ohlenschläger, Bassbariton, brachte mit viel Kraft in der Stimme das Trinklied des Kaspar aus dem „Freischütz“ von Karl Maria von Weber zu Gehör.
Monica Theiss-Eröd, strahlender Sopran, elegante Erscheinung, sang die Arie der Juliette aus „Romeo et Juliette“ von Charles Gounod „Je veux vivre“. Heftiger Applaus!
Ute Ziemer und Peter Widholz, Sopran und Tenor, vereint im seligen Walzertakt, singen „Lippen schweigen ….“ , aus der „Lustigen Witwe“ von Franz Lehár.
Und nun zum großen Abschied, erklang, vom gesamten Sangesteam, das Trinklied aus “La Traviata”.
Nach einem gelösten, zeitlich begrenzten Faschingsgeplauder löste sich die Gesellschaft auf, die Gäste gingen animiert und erwärmt hinaus in die kalte Februar-Nacht.
Charlotte Pohl
“Der Neue Merker”, 03/2019, Nr. 347
Arno Argos Raunig und Freunde
Yuko Mitani, Ute Ziemer, Anna Manske, Monica Theiss-Eröd,
Herbert Lippert, Peter Widholz,
Daniel Gutmann, Daniel Ohlenschläger, Andrea Martin.
Piano – Aries Caces
Rezitation – Theo Hawlitschka