Seine Höhe ist unerreicht

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Seine Höhe ist unerreicht

Seine Höhe ist unerreicht

Seine Höhe ist unerreicht

Seine Höhe ist unerreicht

Seine Höhe ist unerreicht

Arno Raunig: Seine Höhe ist unerreicht

Arno Raunig (59) singt so hoch wie ein Kastrat, ist aber keiner. Montagabend ist der weltweit einzigartige Sopranist in Radio Kärnten zu hören.

Er singt Rollen, die sonst nur Frauen singen. Arno Raunig (59), gebürtiger Klagenfurter, gehört zu den ganz wenigen weltweit, die sich „Sopranist“ nennen dürfen – ein Ausdruck, den Raunig vor 25 Jahren geprägt hat. Nun ist von ihm eine CD mit Kastraten-Arien von Mozart erschienen, etwas noch nie Dagewesenes, weil Arien wie „Aminta“ aus „Re Pastore“ nur Frauen singen. Ungewöhnlich ist auch die Begleitung durch das Symphony Orchestra Sofia und eingespielte Gitarrenklänge von José Feliciano.

Auf dem Cover von Arno Raunigs CD „Back to the past“, die in Kürze erscheint, ist auch Hund Pauli zu sehenAuf dem Cover von Arno Raunigs CD „Back to the past“, die in Kürze erscheint, ist auch Hund Pauli zu sehen Foto © KK/Privat

Auf dem Cover von Arno Raunigs CD „Back to the past“, die in Kürze erscheint, ist auch Hund Pauli zu sehenAuf dem Cover von Arno Raunigs CD „Back to the past“, die in Kürze erscheint, ist auch Hund Pauli zu sehen Foto © KK/Privat

Die Stimme des in Wien lebenden Künstlers, der an großen Opernhäusern auf der ganzen Welt auftritt und im Juli mit José Feliciano eine Asien-Tournee starten wird, erreicht mühelos das dreigestrichene c und übersteigt die Tonhöhe der Countertenöre. Doch Raunig kann auch Bass singen. Die Bandbreite seiner Stimme geht über viereinhalb Oktaven. „In meiner Jugend waren es fünf Oktaven, ich sang bis zum dreigestrichenen f wie der berühmte Kastrat Farinelli aus dem 18. Jahrhundert“, erzählt der seit 27 Jahren verheiratete Vater eines Sohnes, der in der eher homophilen Szene eine Ausnahme ist. Seine Stimme sei einfach eine „Laune der Natur“, sagt der ehemalige Wiener Sängerknabe, der an der Universität Wien nur als „außerordentlicher Hörer“ angenommen wurde, weil man mit dem „Cherubino“ mit der hohen Stimme nicht umgehen konnte. Bei Ruthilde Boesch, Lehrerin der berühmten Opernsängerin Edita Gruberová, wurde Arno Raunig schließlich sieben Jahre lang „wie eine Sopranistin“ ausgebildet.

Poetische Gabe

Sein Operndebüt feierte der heute international anerkannte Star 1990 am Stadttheater Klagenfurt in Henry Purcells Feenkönigin. Es folgten zahlreiche Uraufführungen, österreichische Erstaufführungen und zeitgenössische Musik. Neben klassischen Opernarien gehören auch Pop, Crossover und Farinelli-Arien zum Repertoire des Trägers des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst, dem 2009 das Große Ehrenzeichen des Landes Kärnten verliehen wurde.

Wenn er nicht gerade auf Tournee ist, erholt sich der Sopranist auf seinem restaurierten Waldviertler Bauernhof oder bastelt an seinen Oldtimern. Vor zwei Jahren hat er ein Buch über Kastraten verfasst, um Interessierten die Geschichte der jungen Kirchensänger, die vor dem Stimmbruch kastriert wurden, nahezubringen.

Seine Kunst möchte der Sänger mit der poetischen Gabe, der immer wieder „kiloweise“ Gedichte schreibt, ausüben, so lange die Stimme gut ist. „Derzeit ist sie besser denn je.“ Davon kann man sich heute in Radio Kärnten bei „Musik im Land“ um 20.04 Uhr überzeugen.

ELKE FERTSCHEY

Zuletzt aktualisiert: 30.05.2016 um 06:00 Uhr
Kleine Zeitung

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